Kunstverein Glattbach e.V.

Schmidt

Joachim Schmidt

Joachim Schmidt (*1925)

"Oft frage ich mich, weshalb gestalte ich diese Themen? Weshalb in dieser Art? Warum beschäftige ich mich mit Negativem in dieser Welt?" Diese Fragen wirft Joachim Schmidt im Vorwort zu einem Katalog auf und fährt fort: "Es sind Gedanken, ausgelöst durch die Überzeugung, dass dieses Leben sehr schön, sehr wertvoll, doch im gleichen Augenblick auch sehr bedroht durch Gewalten, durch Ängste ist."

Für diese Bedrohungen hat Joachim Schmidt eine eigene Sprache entwickelt: Die aggressive Sprache der Feder mit ihren starren Spitzen, welche die schwarzen Linien wie rotes Blut spritzen lassen, ist sein perfektes Ausdrucksmittel. Sie setzt zu feinsten Strichen und Schnörkeln an, um diese unversehens böse wuchern zu lassen: Das Irrationale kriecht aus lemurenhaften Gliedern und Augen und krallt sich in die Wirklichkeit.


Und diese Wirklichkeit schlägt Christus auch im Jahre 2000 ans Kreuz. Sehr bewegend und sehr nahe hat Joachim Schmidt diese Passion herangebracht, die ein Mitleiden offenbart, das in der geschundenen Kreatur stets das menschliche Antlitz sieht.


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